Für Falafel- und Hummus-Fans: Kichererbsen zu Hause anbauen

Wer gern Gerichte mit Kichererbsen isst, hat sich bestimmt schon gefragt, wo die Hülsenfrucht eigentlich herkommt und ob es möglich ist, eigene Kichererbsen-Pflanzen im Garten zu ziehen.

Schließlich klingt es verlockend, die Hauptzutat für Falafel, Hummus und Co. selbst zu ernten. Welche Voraussetzungen hat der Kichererbsenanbau? Wie lange dauert der Anbau und was gibt es dabei alles zu beachten? Wann findet die Ernte von Kichererbsen statt?

Kichererbsen: Eine kurze Definition

Die Kichererbse (Cicer arietinum) gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler und damit zu den Hülsenfrüchten. Die Kichererbsen-Pflanze bildet Schoten aus, in denen sich zumeist zwei Samen befinden – die eigentlichen Kichererbsen.

Es existiert eine Vielzahl an Kichererbsen-Sorten, die sich vor allem in der Größe der Pflanze und der Farbgebung der Samen unterscheiden. Am häufigsten werden folgende Sorten kultiviert:

  • Kabuli: mittelgroße bis große Pflanze mit schrumpeligen, hellen Kichererbsen, häufig am Mittelmeer oder in Zentral- und Südamerika zu finden
  • Gulabi: kleine bis mittelgroße Pflanze mit glatten, prallrunden, hellen Kichererbsen
  • Desi: kleine Pflanze, die gelbe oder schwarze Kichererbsen ausbildet, vorwiegend in Indien zu finden

Die Pflanze wächst krautig. Je nach Sorte erreicht sie eine Höhe von 40 Zentimetern bis zu einem Meter. In ihrer Blütezeit bildet die Pflanze entweder weiße, lilafarbene oder dunkelrote Blüten aus. Sie sind etwa zehn Millimeter groß.

Ursprung der Kichererbse

Die Geschichte der Kichererbse reicht rund 10.000 Jahre zurück. Zu dieser Zeit war es vor allem im Gebiet des heutigen Nahen Ostens üblich, Kichererbsen anzubauen und als Nahrungsmittel zu verwenden. Sehr viel später verbreitete sich die Pflanze auch in Europa. In Deutschland ist der Anbau von Kichererbsen immer noch recht selten, da die Pflanze wärmeres Klima bevorzugt.

Aus diesem Grund sind Indien, Australien, Pakistan und die Türkei Hauptproduzenten von Kichererbsen. Das trockene, warme Klima gestaltet den Anbau unkompliziert, weshalb die Hülsenfrüchte dort Grundnahrungsmittel sind. Bei den Kichererbsen, die sich in deutschen Supermärkten finden, handelt es sich um importierte Ware. Dennoch ist der Anbau hierzulande nicht unmöglich.

Kichererbsen anbauen: Wo, wie und wann?

Wer Kichererbsen anbauen möchte, benötigt Saatgut in Form von getrockneten Kichererbsen. Sie eignen sich bestens, um daraus kleine Pflänzchen vorzuziehen. Es empfiehlt sich, dafür kompostierbare Töpfe zu verwenden, damit das Wurzelwerk der Setzlinge beim Umpflanzen nicht beschädigt wird. Der Vorteil des Vorziehens besteht darin, dass dieses die Kulturzeit nach dem Umpflanzen verkürzt. Der optimale Zeitpunkt für die Anzucht ist etwa ein Monat vor dem letzten Frost. Erreichen die vorgezogenen Pflanzen eine Größe von zehn Zentimetern, sind sie bereit zum Umpflanzen.

Eine andere Methode sieht so aus: Die getrockneten Kichererbsen werden zum Keimen gebracht und die Keimlinge direkt in den Boden gepflanzt. Zum Keimen ist eine bestimmte Umgebung erforderlich. Spezielle Keimgeräte oder Keimgläser erfüllen die optimalen Bedingungen. Alternativ eignen sich dafür Einmachgläser, die ein Volumen von etwa 400 Millilitern besitzen. Statt eines Deckels wird auf das Glas ein feinmaschiges Netz gespannt, damit Luft an die Erbsen kommt und sie nicht schimmeln. Ein Gummi fixiert das Netz.

Die getrockneten Kichererbsen müssen zunächst 12 bis 18 Stunden in Wasser einweichen. Danach kommen sie in das Keimglas; dieses sollte an einem hellen Ort mit einer Umgebungstemperatur von etwa 20 Grad Celsius platziert werden. Es ist es wichtig, die Samen mehrere Tage lang zwei- bis dreimal pro Tag zu spülen. Sind an den Samen Keimlinge mit einer Größe von einem halben bis einem Zentimeter zu sehen, haben sie ihren Pflanzzeitpunkt erreicht.

Das Ausbringen des Kichererbsen-Saatguts erfolgt Ende April bis Ende Mai, um einen möglichen Frost auszuschließen. Eine Saattiefe von 5 bis 8 Zentimetern bei einem Pflanzenabstand von 15 bis 20 Zentimetern und einem Reihenabstand von 30 bis 35 Zentimetern ist optimal, um Kichererbsen anzubauen. Die Pflanze der Kichererbse gilt als äußerst pflegeleicht und anspruchslos. Kichererbsen benötigen wenig Wasser, um zu wachsen und zu gedeihen. Ein warmes und sonniges Klima mögen sie am liebsten. Die Subtropen mit mediterranem Klima sind deshalb das optimale Anbaugebiet für sie.

Hierzulande ist es deshalb am sinnvollsten, Kichererbsen in einem Gewächshaus zu kultivieren. Wer die Erbsen im Garten anbauen möchte, sollte auf einen lockeren, sandigen Boden und einen Standort achten, der viel Sonne abbekommt. Zudem ist es nicht zwingend erforderlich, die Pflanzen zu düngen. Lediglich bei einem Schädlingsbefall sollte die Verwendung eines Düngers in Erwägung gezogen werden.









Kichererbsen richtig ernten

Von der Kichererbsenpflanze lassen sich die Früchte entweder im frischen oder im getrockneten Zustand ernten. Nach etwa acht bis zwölf Wochen in der Erde sind die frischen Schoten erntereif. Sie werden im Ganzen gepflückt und als Bohnen in der Küche weiterverarbeitet. Wer es hingegen bevorzugt, Kichererbsen trocken zu ernten, muss sich etwas gedulden, denn das ist erst möglich, wenn die Pflanze verwelkt ist. Die Schoten müssen nach der Ernte noch weiter trocknen. Nach einiger Zeit öffnen sich die Hülsen von selbst und die Samen sind bereit zur Weiterverarbeitung.

Was geschieht nach der Ernte mit den Kichererbsen?

Nachdem die Kichererbsen erfolgreich geerntet wurden, sind sie vielseitig in der Küche einsetzbar. Ihre milde, leicht nussige Note passt zu vielen unterschiedlichen Gerichten und Geschmackrichtungen – zum Beispiel als Bestandteil von Suppen, Salaten, Currys oder Aufstrichen. Frische, ungeschälte Kichererbsen halten sich kühl gelagert etwa eine Woche lang. Eingefroren oder auf andere Art konserviert halten sie sich deutlich länger. Getrocknete, geschälte Kichererbsen sind etwa ein Jahr lang genießbar, wenn sie kühl, trocken und luftdicht verschlossen lagern.

Die Hülsenfrüchte lassen sich außerdem hervorragend mit den Gemüse-Ideen und vielen weiteren Produkten von iglo zu einer köstlichen und nahrhaften Mahlzeit kombinieren. Arrangiert zu einem Gericht mit Naturfisch und Meeresspezialitäten wecken Kichererbsen Erinnerungen an den letzten Urlaub am Meer.

Tipp: Keimende Kichererbsen gelten als Delikatesse. Ihr besonders milder, süßlicher Geschmack verfeinert zum Beispiel Salate, Saucen oder Suppen.