Rosenkohl zubereiten – kleine Röschen voller Aroma

Das Wintergemüse mit den kleinen Röschen und dem intensiven Aroma überzeugt nicht nur mit seinen Inhaltsstoffen: Modern interpretiert kann man mit Rosenkohl auch ausgefallene Gerichte zubereiten, in denen die Röschen viel hermachen.
Sein verstaubtes Image als Beilage zu Hausmannskost wird ihm keineswegs gerecht: Rosenkohl kann noch viel mehr. Wo haben die kleinen Kohlköpfe ihren Ursprung? Welche Nation isst sie besonders gern? Und wie bereiten Hobbyköche Rosenkohl am besten zu?

Aus Brüssel auf unseren Tisch

Zum ersten Mal wurde Rosenkohl vermutlich im 18. Jahrhundert in Belgien gezüchtet. Ein Hinweis darauf ist auch sein zweiter Name, „Brüsseler Kohl“. Nach Deutschland gelangten die Röschen erst im 19. Jahrhundert. Neben den Belgiern essen ihn auch die Engländer und Niederländer sehr gern. In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei etwa 400 Gramm pro Jahr – ein geringer Wert für so einen wertvollen Nährstofflieferanten.

Es muss nicht immer grün sein: Rosenkohl-Sorten

Üblicherweise sind die kleinen Kohlköpfe kräftig grün. Doch das ist nicht die einzige Rosenkohlsorte: Das Gemüse gibt es auch mit roten Blättern; es sieht aus wie Rotkohl im Mini-Format. Auch der Geschmack variiert von Sorte zu Sorte: Manche sind deutlich milder, während andere mit intensiven Aromen auftrumpfen. Der größte Unterschied bei den Sorten ist ihr Reifezeitpunkt. Die Pflanzen werden nach früh-, mittel- und spätreif sortiert. Eine Unterscheidung, die vor allem beim Eigenanbau interessant ist. Spätreifende Sorten können in der Regel den gesamten Winter hindurch geerntet werden. Frühreife Sorten landen schon ab September im Topf und sind teilweise nur eingeschränkt frostfest.

Klein aber oho: Das steckt im Rosenkohl

Dass der Kohl nahrhaft und reich an Vitaminen ist, hört man immer wieder. Die kleinen Röschen liefern Eisen, Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamin C, letzteres sogar mehr als doppelt so viel wie eine Zitrone. Doch nicht nur aufgrund seiner Nährwerte sollte Rosenkohl viel öfter auf unseren Tellern landen. Er ist ein regionales Gemüse und hat aus diesem Grund einen kleineren ökologischen Fußabdruck als manch anderes Gemüse, das im Winter eingeflogen werden muss. Trotzdem schrecken viele Menschen vor dem Kohl zurück, da er in sensiblen Mägen für Blähungen sorgen kann. Dagegen hilft beispielsweise etwas Kümmel im Essen – es kommt also nur auf die richtige Kombination an.

Röschen für Röschen: Rosenkohl-Zubereitung

Wer Rosenkohl selbst anbaut, weiß natürlich, wie die Röschen wachsen: Sie sitzen an einem etwa 50 bis 70 Zentimeter hohen Stängel verteilt in den Blattachseln. Fleißige Hobbygärtner können Rosenkohl im Winter nach und nach frisch vom Stängel schneiden. Die Pflanzen überstehen Frost in der Regel problemlos und der Geschmack wird sogar immer milder mit der Zeit. Wer keinen Garten hat, bekommt die Röschen fast überall zu kaufen: von Oktober bis März frisch geerntet und ganzjährig im Tiefkühlregal. Der Vorteil von tiefgefrorenem Rosenkohl: Er wurde direkt nach der Ernte eingefroren und kommt damit gewissermaßen frisch vom Feld auf den Tisch – auch wenn zwischen Kauf und Kochen mehrere Tage liegen. Frische Röschen halten sich einige Tage im Gemüsefach des Kühlschranks.

Vor dem Kochen: Röschen putzen

Tiefgekühlter Rosenkohl ist bereits verzehrfertig und muss nur noch gegart werden. Bei frischem Rosenkohl müssen vor der Zubereitung zunächst die äußeren Blätter entfernt werden. Außerdem sollte der Strunk kreuzförmig eingeschnitten werden, damit die Röschen gleichmäßig garen. Wer den leicht bitteren Geschmack nicht mag, für den ist das Einschneiden des Strunks erst recht empfehlenswert, denn dadurch verliert Rosenkohl beim Kochen auch mehr Bitterstoffe.

Rosenkohl kochen, dünsten oder braten

Die Röschen des Rosenkohls können im Topf zubereitet werden. Aufgrund der geringen Größe garen sie auch im Ganzen zügig durch – größere Exemplare sollten halbiert werden. Im Topf müssen die Röschen nicht unbedingt frei schwimmen. Wenn sie mit wenig Wasser in einem Dämpfeinsatz dünsten dürfen, behalten sie übrigens mehr von ihrem Aroma und ihren Inhaltsstoffen. Der Geschmack lässt sich noch mehr unterstreichen, wenn die Röschen anschließend kurz mit Butter in der Pfanne brutzeln. Salz, Pfeffer und Muskatnuss verleihen eine angenehme Würze, die den Kohlgeschmack gut ergänzt.

Rosenkohl gehört auf jeden Speiseplan!

Schlemmen ohne schlechtes Gewissen: Das ist mit dem leckeren Wintergemüse ein Leichtes. Einfach beim Kartoffelpüree die Hälfte der Menge durch Rosenkohl ersetzen oder Pasta mit den kleinen Vitaminbomben aufpeppen: Schon gibt es eine extra Ladung wertvoller Nährstoffe.

Sein leicht herber Geschmack bildet einen tollen Kontrast zu vielen anderen Aromen und die kleinen Röschen können auf vielfältige Art und Weise zubereitet und kombiniert werden: Sei es auf Pizza mit Tomatensauce und Mozzarella, mit Speck und Kartoffeln in einem Pfannengericht oder als lauwarme Beilage in einem frischen Salat mit Granatapfelkernen.

Wer sich das Rosenkohlputzen sparen möchte, kann für alle Rezeptideen problemlos tiefgekühlten iglo Rosenkohl verwenden. Zusätzlich zur garantierten Qualität und dem nachhaltigen Anbau ist ein Vorteil, dass das Waschen und Entfernen der äußeren Blätter entfällt. Einfach im Topf auftauen und garen: Anschließend kann der Rosenkohl beliebig zubereitet werden – sei es in der Pfanne, im Topf oder im Ofen.