Resteverwertung: Kreative Rezepte aus übriggebliebenen Zutaten

Manchmal ist es gar nicht so einfach, immer die richtige Menge an Lebensmitteln einzukaufen. Da die ganze Familie satt werden soll, kocht man meist lieber etwas mehr. Doch am nächsten Tag einfach noch einmal aufwärmen klappt nicht mit allen Gerichten und Zutaten.

Wie also kann man Reste zu neuen Mahlzeiten und Snacks verarbeiten? Warum ist Resteverwertung überhaupt so wichtig? Und mit welchen Tipps lässt sich die Menge übriggebliebener Lebensmittel minimieren?

Wie viele Lebensmittel landen jedes Jahr im Müll?

Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) landen in deutschen Privathaushalten jedes Jahr zahlreiche frische Lebensmittel in der Mülltonne. Im Durchschnitt wirft jeder Haushalt hierzulande pro Jahr etwa 109 Kilogramm Lebensmittel weg. Das entspricht rund 300 Gramm pro Tag. Statistisch gesehen liegt die Haushaltsgröße in Deutschland im Durchschnitt bei zwei Personen. Folglich wirft jede Person nach den Berechnungen der Studie pro Tag 150 Gramm Lebensmittel weg. Hochgerechnet auf das gesamte Land sind das 4,38 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle. Etwa die Hälfte der Abfälle besteht aus Obst und Gemüse, gefolgt von Getränken, fertig Zubereitetem, Backwaren, Fertig- und Milchprodukten, Fleisch, Wurst und Fisch. Anzumerken ist jedoch, dass in die Mengen auch unvermeidbare Abfälle wie Obst- und Gemüseschalen, Kerne, Kaffeesatz oder Teebeutel mit einberechnet wurden.

Das Interessante – und Erschreckende – an diesen Werten: Rund 44 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel hätten man ursprünglich noch verwerten können, doch wurden sie aus verschiedenen Gründen weggeworfen. Zu den genannten gehören:

  • Die Lebensmittel waren bereits verdorben.
  • Die Lebensmittel sahen nicht mehr appetitlich aus oder schmeckten nicht mehr.
  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum war überschritten.
  • Es wurde zu viel gekocht.
  • Die einzelnen Portionen auf den Tellern waren zu groß.
  • Die gekaufte Lebensmittelmenge war zu groß (unter anderem zu große Packungen, Sonderangebote o. Ä.).
  • In der Einkaufplanung wurde zu großzügig kalkuliert.
  • Das Gericht war nicht gelungen, zum Beispiel verbrannt oder versalzen.
  • Die Lebensmittel wurden falsch gelagert.

Wie verwertet man Reste richtig?

Je mehr Lebensmittel wir produzieren, desto mehr Energie und Wasser benötigen wir dafür. Um Umwelt und Ressourcen so gut es geht zu schonen, ist es deshalb sinnvoll, übriggebliebene Reste bestmöglich zu verwerten und in neue Rezepte zu integrieren. Ganz nach dem Prinzip „Nose to Tail“ lassen sich bei vielen Lebensmitteln auch die oft als Abfälle aussortierten Bestandteile noch anderweitig verwerten.

Bei tierischen Lebensmitteln bedeutet das, nicht nur die besonders zarten und hochwertigen Teile zu essen, sondern beispielsweise auch die weniger genutzten Stücke zu verwerten – etwa die Knochen, Innereien, den Schwanz oder die Zunge. Bei Gemüse sind es häufig die Blätter und Wurzeln, die im Müll landen. Dabei lässt sich beispielsweise aus den Blättern von Radieschen noch wunderbar Salat oder Pesto zubereiten. Gemüseschalen, etwa von Karotten oder Spargel, sind eine ideale Grundlage für eine würzige Gemüsebrühe. Einfach mit beliebigen Kräutern, Salz und Pfeffer in Wasser köcheln lassen und fertig ist die Brühe. Voll im Trend liegen außerdem grüne Smoothies, die sich aus nahezu allen beliebigen Gemüse- und Obstüberresten mixen lassen.



Tipp: Kein Smoothie- oder Pesto-Fan? Dann einfach das restliche Gemüse aus dem Kühlschrank klein schneiden und zu einem bunten Gemüsemix mischen und in der Pfanne braten. Dazu Reis servieren.

Das Brot ist etwas trocken geworden und schmeckt als Wurst- oder Käsebrot eher fad? Kleine Brotwürfel lassen sich hervorragend zu selbstgemachten Salatcroutons rösten. Trockene Brötchen stellen zudem eine tolle Basis für Semmelbrösel dar.

Die Bananen sind überreif und eignen sich nicht mehr als Snack zwischendurch? So braun die Schale manchmal auch aussieht, so genießbar ist die Banane innen drin. Sie eignet sich beispielsweise hervorragend, um sie in ein Bananenbrot zu verarbeiten oder sie zu pürieren und für einen Smoothie oder einen Bananen-Milchshake zu verwenden. Nach diesem Prinzip lassen sich viele überreife Früchte noch zu köstlichen Neukreationen verarbeiten.

Kreative Rezepte für die Resteverwertung

Egal, ob Kühlschrank und Vorratsregal noch viele Zutaten zum Kochen hergeben oder die Menge an Vorräten eher mau ist: Irgendetwas zu essen lässt sich immer zaubern. Manchmal ist dabei einfach ein wenig Kreativität gefragt. Inspiration bieten die Kochideen der 3-Zutaten-Küche von iglo. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Quinoa-Spinat-Bowl oder einer Gemüsepizza? Wer noch etwas Brot oder Brötchen zuhause hat, aber keinen Belag mehr, kann sich beispielsweise aus Erbsen einen köstlichen Aufstrich machen. Wahlweise eignet sich dafür natürlich auch jedes andere Gemüse.

Tipp: Tiefkühlprodukte sind hervorragend portionierbar und damit ideal für die Resteverwertung. Man kann tiefgefrorenes Gemüse oder Kräuter zum Aufpeppen von Rezepten nutzen oder sie als Basis für weitere Zutaten aus dem Kühlschrank verwenden – je nach vorhandener und benötigter Menge. Spinat-Fans kommen zum Beispiel beim iglo Spinatrezeptfinder voll auf ihre Kosten. Dort sind neben klassischen Gerichten wie Spinat mit Ei und Kartoffeln auch unzählige neue Kreationen zu finden – mit Fisch, Fleisch oder vegetarisch.

Wie kann man Lebensmittelreste gezielt minimieren?

Bereits mit einfachen Maßnahmen im Alltag lässt sich die Menge an Lebensmittelabfällen deutlich reduzieren. Die folgenden Punkte zeigen auf, wie jeder seinen Umgang mit Lebensmitteln positiv beeinflussen kann:

  • Einkaufsverhalten steuern: Angebote im Supermarkt sind äußerst verlockend. Doch nicht immer ist es sinnvoll, die extragroße Packung zu kaufen, nur, weil sie gerade im Angebot ist. Wer sich unsicher ist, sollte sich fragen: Schaffe ich es wirklich, den Inhalt rechtzeitig aufzubrauchen? Eine gut strukturierte Einkaufsliste kann dabei helfen, keine unnötigen Lebensmittel zu kaufen. Mengenangaben auf der Einkaufliste sind praktisch, damit man auch wirklich nur die benötigte Menge kauft. In der Regel ist es ratsam, zu einzelnen Gemüsestücken zu greifen. Damit sich diese
  • Essenplan aufstellen: Jeden Tag stehen wir vor der Frage: Und, was gibt's zu essen? Wer sich einmal in der Woche Gedanken über die Mahlzeiten der kommenden Tage macht, kann bestens kalkulieren, welche und wie viele Lebensmittel er braucht. Ein Kochplan macht nicht nur den Einkauf leichter, er weckt auch die Vorfreude auf die geplanten Gerichte. Dabei ist es ratsam, zu checken, ob noch Vorräte vorhanden sind bzw. welche das sind. Nicht alle Zutaten müssen jedes Mal neu gekauft werden.
  • Lebensmittel richtig lagern: Den Kühlschrank richtig zu befüllen, ist gar nicht so schwer. Ins Gemüsefach ganz unten gehören Obst, Gemüse und Salat. Das unterste Kühlschrankfach eignet sich besonders für Fleisch, Fisch und Wurst. Auch Obst und Gemüse können dort bei Bedarf noch Platz finden. Im mittleren Fach werden Milchprodukte oder bereits zubereitete Gerichte verstaut. Ganz oben im Kühlschrank lagern Getränke, Eingemachtes oder auch Käse wunderbar. In die Kühlschranktür gehören Eier, Butter, Milch, Saft und Ketchup. Lebensmittel, die außerhalb des Kühlschranks gelagert werden, sollte man nicht in den geöffneten Verpackungen lassen, sondern sie in gut verschließbare Dosen oder Gläser füllen. So bleiben sie länger frisch.
  • Mahlzeiten vorbereiten: Gerade für Berufstätige, Studenten und Schüler ist Meal Prep eine tolle Möglichkeit, sich nicht jeden Tag in die Küche stellen zu müssen, sondern mit den eingeplanten Lebensmitteln einige Tage im Voraus Mittag- und/ oder Abendessen vorzubereiten. Durch das Vorbereiten merkt man schnell, wenn etwas übrigbleiben sollte. Reste einer Paprika oder Salatgurke beispielsweise geben einen gesunden Snack zum Abend ab.
  • Alle Teile der Lebensmittel verwenden: Zwar lassen sich nicht immer alle Bestandteile von Lebensmitteln gut in der Küche verwenden, aber vor allem mit Obst und Gemüse gelingt das wunderbar. So verleiht die abgeriebene Schale einer ausgepressten Zitrone beispielsweise dem selbst gebackenen Kuchen ein appetitliches Zitrusaroma. Aus Rhabarberschalen lässt sich Sirup herstellen, und die Reste gekochter Kartoffeln lassen sich nachtäglich zu Kartoffelpüree oder Bratkartoffeln verarbeiten.
  • Lebensmittel länger haltbar machen: Früchte stellen eine köstliche Basis für Marmeladen oder Kompott dar. Alternativ lassen sich beispielsweise Obst, Gemüse oder auch Feta hervorragend einlegen. Auch Fermentieren macht Lebensmittel länger haltbar – etwa Sauerkraut oder Kimchi.

Eine gute Planung ist das A und O, um Lebensmittelabfälle bewusst zu reduzieren und gleichzeitig den eigenen Geldbeutel zu schonen. Sollten dennoch einmal Reste übrigbleiben, ist die Resteverwertung eine gute Möglichkeit, kreative Rezepte und neue Kombinationen zu testen.